Der Schlaganfall zählt zu den häufigsten Erkrankungen in Deutschland, in der deutschen Todesursachenstatistik belegt er mit 9,5% Platz 3 (Statistisches Bundesamt 2003). Nicht selten dabei ist eine kardiologische Ursache als Grund des Schlaganfalls, nämlich das Vorhofflimmern. Wer an dieser Herzrhythmusstörung leidet, hat ein 5-fach erhöhtes Risiko einen Schlaganfall zu bekommen. Mehr Informationen zum Vorhofflimmern erhalten Sie auf den Info-Seiten der Firma Böhringer Ingelheim Pharma GmbH & CoKG.

Was ist ein Schlaganfall eigentlich?

Dem Schlaganfall liegt ein plötzlicher Mangel der Nervenzellen an Sauerstoff und anderen Substraten zugrunde. Es findet also keine Versorgung mit Blut statt. So wie es den Infarkt am Herzen gibt, wo ein Herzkranzgefäß aufgrund einer Engstelle kein Blut mehr weiterbefördern kann, so können auch die Hirngefäße einen Infarkt erleiden (zum Beispiel einen Mediainfarkt = Verschluß der Arteria cerebri media). Neben der plötzlich auftretenden Minderdurchblutung (Primär ischämischer Hirninfarkt) des Gehirns, kann ein Schlaganfall aber auch durch eine akute Hirnblutung entstehen. Die Unterscheidung zwischen Minderdurchblutung und Blutung ist erst durch bildgebende Verfahren wie die Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) sicher möglich.

Zeichen eines Schlaganfalls
  • plötzliche Sehstörung auf einem oder beiden Augen (evtl. einseitige Pupillenerweiterung) beziehungsweise Gesichtsfeldausfall
  • plötzlich wird nur noch eine Hälfte wahrgenommen (z.B. beim Essen wird nur die rechte Seite des Tellers geleert, die linke bleibt unangetastet) dieser Ausfall wird auch Neglect genannt
  • Schwindel, plötzliche Gangstörung, Gleichgewichts- oder Koordinationsstörung (Ataxie)
  • plötzliche Doppelbilder
  • plötzliches und anhaltendes Taubheitsgefühl im Arm oder Bein
  • plötzliche Lähmung oder Schwäche im Gesicht, evtl. auch an Arm oder Bein, insbesondere auf einer Körperhälfte (auch: Parese, Erschlaffen, Plegie)
  • plötzliche Verwirrung, Sprach-, Schrift- oder Verständnisstörung
  • plötzlich stärkster Kopfschmerz ohne zu erkennende Ursache (Blutdruckkontrolle auf Blutdruckanstieg)
  • plötzliche Schluckstörungen (Dysphagie)


Test zur Erkennung eines Schlaganfalls

  • bitten Sie die Person zu lächeln.
    ---Das kann beim akuten Schlaganfall nicht möglich sein, weil das Gesicht bei Lähmung einseitig verzogen wird. Bei der leichteren Form eines Schlaganfalls muß dieses Symptom nicht unbedingt auftreten.
  • bitten Sie die Person, einen einfachen Satz nachzusprechen, zum Beispiel: "Ich benötige keine Hilfe."
    ---Der Satz muss korrekt wiederholt werden, die Sprache darf nicht verwaschen sein.
  • bitten Sie die Person, gleichzeitig beide Arme nach vorne zu heben, mit den Handflächen nach oben.
    ---Bei einer Lähmung kann ein Arm nicht gehoben werden bzw. sinkt oder dreht sich, vor allem bei geschlossenen Augen, ab.


Notarzt rufen

Patienten mit Verdacht auf einen Schlaganfall sollten ohne zeitliche Verzögerung ärztlicher Behandlung zugeführt werden, denn in einer Vielzahl von Fällen gilt es, mittels intravenöser oder intraarterieller Gabe von speziellen Medikamenten (Thrombolyse), ein eventuell vorhandenes Blutgerinnsel aufzulösen und das Gehirn vor einem dauerhaften Schaden zu bewahren. Es gilt: time is brain!
Idealerweise werden Schlaganfallpatienten in einer Schlaganfallstatiion behandelt (Stroke Unit). Das Krankenhaus Freudenstadt verfügt über eine solche. Das Schlaganfallrisiko nach einer TIA (Trans ischämischen Attacke) mit dem vorübergehenden Auftreten der typischen Symptome eines Schlaganfalls, kann durch strukturiert frühe Diagnostik und sofortige Einleitung einer leitliniengerechten Sekundärprävention signifikant gesenkt werden. Sehen Sie auch hierzu die Seiten der Deutschen Schlaganfallgesellschaft.

dauerhafte Behinderung

Schon heute ist der Schlaganfall die häufigste Ursache dauerhafter Behinderung und in Industrieländern die teuerste Krankheit überhaupt (Wolf 1992). Aufgrund der Häufigkeit stellen die Kosten für Akutbehandlung, Rehabilitation und Folgekosten für die Therapie bedeutsame Ausgaben im Gesundheitswesen dar. Etwa die Hälfte der Folgekosten sind indirekte Kosten durch den Ausfall der Produktivität der Betroffenen (Berger 2001).

Risikofaktoren
  • Alter
  • Bluthochdruck
  • Herzerkrankungen
  • Blutzuckererkrankung (Diabetes mellitus)
  • Nikotinabusus (Rauchen)
  • Fettstoffwechselstörungen
  • Alkoholkonsum
  • Übergewicht
  • Migräne
  • Erbrisiko


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